X-und O-Bein, Beinachsenkorrektur

Manche Patienten leiden unter Innen- oder Aussengelenksschmerzen am Knie.  Diese entstehen durch Überlastungen bei Beinachsenfehlstellungen. Im Falle des O-Beines wird die Innenseite überlastet, beim X-Bein die Aussenseite. Auf Dauer kann diese Überlastung zu einer Arthrose führen. Ursachen:  Diese Fehlstellung kann einerseits angeboren sein oder durch einen fehlverheilten Knochenbruch entstehen oder wiederum durch eine einseitige Aussen- oder Innengelenksabnutzung mit Entstehung einer Arthrose zustande kommen.  Am häufigsten jedoch entsteht sie durch einseitige Knorpel-und Meniskusabnutzung. 

 

Symptome: Meist imponieren Anlaufschmerzen, Wetterfühligkeit und belastungsabhängige Schmerzen auf der erkrankten Seite. Gelegentlich auch Schwellungen und Steifigkeitsgefühl.

 

Die Diagnose wird meist gestellt durch die Untersuchung des Orthopäden-in mit Beurteilung der Beinachsen.  Durch die Röntgenkontrolle (Ganzbeinaufnahme) kann die Fehlstellung objektiviert werden und das Ausmass der bereits vorhandenen Schädigung gesehen werden. Gelegentlich wird noch zur Beurteilung des Bandapparates sprich der Menisken eine MRI Untersuchung angefügt.

 

In den Fällen wo noch keine allzu fortgeschrittene Abnutzung/Arthrose vorliegt und insbesondere die gegenüberliegende Kniegelenksseite noch über eine ausreichend gute Knorpelschicht verfügt, lässt sich die übermässige Fehlbelastung durch eine Beinachsenkorrektur sehr gut behandeln. Dabei wird durch eine sogenannte «Osteotomie» die Hauptbelastungszone zur gesunden Seite verschoben.  Die überlastete Zone somit entlastet.

 

Die Operation wird minimal invasiv durchgeführt. Über ein kleiner ca. 7cm Hautschnitt an der Innenseite des Schienbeinkopfes. Der Knochenschnitt wird durchgeführt, wobei der Knochen nur angesägt wird. Mit einem Spreizinstrument erfolgt das «Aufspreizen» des Knochens bis zur gewünschten Korrektur (vorher ausgemessen anhand des Röntgenbildes). Die Korrektur wird mit einer winkelstabilen Platte aus Titan gehalten und fixiert. Bei der seltener auftretenden X-Bein Korrektur wird in selber Weise vorgegangen bloss wird die Korrektur am unteren Ende des Oberschenkelknochens durchgeführt.

Nach einem Jahr wird die Platte entfernt und es befindet sich kein Fremdmaterial mehr im Knochen.

 

Mit dieser Operation können die Beschwerden mit Sicherheit reduziert werden oftmals sogar tritt völlige Beschwerdefreiheit auf.  Das Wiederauftreten von Schmerzen wird im Zeitrahmen zwischen 10–15 Jahren beobachtet. Um diese Zeit jedoch verzögert sich dadurch auch der Einbau eines Kunstgelenkes.

Ablauf der Operation

Sie treten am Tage der Operation ins Spital ein. Eine kleine Blutuntersuchung wird durchgeführt. Der Narkosearzt sucht Sie auf und bespricht die möglichen Narkoseformen mit Ihnen. In der Regel wird eine Teilnarkose der Beine gewählt.  Auf der Station werden Sie für die Operation vorbereitet und in den Operationssaal gebracht.  Die Narkose wird eingeleitet du Ihr Bein steril desinfiziert. Die Operation dauert ca. 60 Minuten. Danach kommen Sie in den Überwachungssaal, wo Sie bis zu Ihrem Wohlbefinden bleiben. Danach kommen Sie ins Zimmern. Ist die Narkose ganz abgeflaut machen Sie die ersten Schritte mit Stöcken. Sie dürfen das Bein zwar voll belasten, können dies aus Schmerz Gründen meist nicht. 

 

Am ersten Tag nach der Operation wird der erste Verbandswechsel durchgeführt und eine Röntgenkontrolle gemacht. Sie machen verschiedene Übungen mit der Physiotherapie und erhalten eine motorisierte Bewegungsschiene ins Bett.

 

Am zweiten Tag dürfen Sie meist das Spital verlassen. Aufgrund des erhöhten Thromboserisikos nach einem solchen Eingriff, werden Ihnen Blutverdünnungsspritzen mitgegeben. Zum Duschen wird die Wunde mit einer wasserdichten Folie abgedeckt.

Normal O-Bein X-Bein

Innenabnützung mit/bei O-Bein

Tomofix (Synthes) Platte

Röntgenkontrolle